Erkundung der Halbinsel SnæfellsnesMo. 31.07.1995
![]() Island Tours:Halbinsel Snæfellsnes Nach dem Frühstück fahren wir über das seit 2000 Jahren erloschene Vulkangebiet zum Gletschervulkan Snæfellsjökull. Die Bewohner sprechen ihm auch heute noch magische Kräfte zu. Der berühmte Schriftsteller Jules Vernes ließ hier seine "Reise zum Mittelpunkt der Erde" beginnen. Nach einer kurzen Wanderung auf dem Gletscher kommen wir auf dem Rückweg durch den interessanten Basalt-Canyon Blágil. Am Nachmittag besuchen wir Öndverðarnes, die einzige Frischwasserquelle der Gegend und das Naturwunder Saxhólsbjarg, ein Steinfelsen im Meer, der zahlreichen Vögeln eine Heimat bietet. Brigitte:Der Bus bringt uns bis zum Ende des Fahrweges auf den Snæfells. Von hier kämpfen wir uns über Lavahügel und Lavagestein gegen den starken Sturm und Regen voran zum Gletscher, auf dem wir am Rand entlang ein Stück aufwärts steigen. Der Rückweg mit dem Wind im Rücken verläuft beschwingt und schneller. Nach einer halben Stunde sind wir zurück am Bus, der uns bergab zum nächsten Ausgangspunkt einer eineinhalb stündigen Wanderung bringt. Es geht zum Blágil Canyon und Klukkufoss (Uhrenwasserfall) über riesige Lavafelder, die dick mit Moos bewachsen sind, und dann bergab zum Bus zurück. Vom Snæfells nehmen wir einen roten Tuffstein mit. Mittagspause an der Tankstelle von Hellisandur bei Kaffee und Sandwich. Den ganzen Vormittag plagten uns Sturm und Regen und da wir in der Nähe unserer Unterkunft sind erhalten alle Gelegenheit, die völlig durchnäßte Kleidung zu wechseln. Wir haben die Nässe jedoch Dank geeigneter Kleidung gut überstanden und brauchen uns nicht umzuziehen. Pflanzen am Snæfells:
Um 13:30 Uhr starten wir in Richtung Spitze der Halbinsel nach Öndverðarnes. Der Wirt unseres Gästehauses Gimli führt uns zu einer Höhle. Unterwegs steigen wir aus dem Bus und folgen ihm über das Lavafeld. Wir wundern uns über die Plastiktüte, die er bei sich hat. Dann zeigt sich warum. Er legt mehrere Fischstücke auf den Boden und zu unserem Erstaunen tauchen zwei junge Polarfüchse aus einer Erdhöhle auf. Sie zeigen keinerlei Scheu und tollen um unsere Füße herum. Unser Wirt kümmert sich um die beiden und füttert sie regelmäßig, seit die Elterntiere erschossen worden sind. Die Polarfüchse, ein dunkelbrauner und ein hell gefärbter, sind 5 Monate alt und werden bis zum Winter ein weißes Fell haben und hoffentlich überleben. Wir können uns von den drolligen Gesellen kaum trennen. Jetzt geht es weiter zu der versprochenen Höhle. Diese liegt mit dem Eingang ca. 2 Meter unterhalb der Kante der Steilwand über der tosenden Brandung. Wir können uns nicht überwinden da herunterzuklettern, sind auch nicht alleine. Diese Höhle ist dann weiter nichts als eine Luftblase im basaltischen Lavagestein. Nächster Halt ist nahe dem Vogelfelsen Saxhólsbjarg. Wie zu allen bisherigen Attraktionen müssen wir auch hier ein Stück laufen, was wir gerne tun, zumal es jetzt ganz trocken ist. Wir sehen Schwärme von Dreizehenmöven, einige Mantelmöven und Trottellummen, Raubmöven und Papageientaucher. Einem dieser Papageientaucher, die ja bekanntlich im Erdreich unter der Kante der Steilfelsen nisten, kann sich Gummi bis auf knapp einen Meter nähern. Wir klettern noch ein wenig am Rand der Steilküste entlang und steigen herab zu einem schönen, kleinen Sandstrand. Hier wünschen wir uns die Temperaturen von zu Hause um 30°C und Sonnenschein. Auf der Rückfahrt halten wir noch an der Stelle des Lavafeldes, wo wir auf der Hinfahrt aus dem Bus heraus Orchideen entdeckt hatten. Hier stehen auf der Fläche einiger 100 Quadratmeter unzählige Weißzüngel-Orchideen. Die meisten Reiseteilnehmer sind enttäuscht, weil diese Pflanzen so unscheinbar aussehen, wir aber sind glücklich, sie gefunden zu haben. Um 17 Uhr sind wir wieder im Gimli-Gästehaus. Zum Abendessen gibt es Nudelsuppe, gebackenen, panierten Fisch mit Kartoffeln, gedünsteten Zwiebeln und das geraffelte Gemüse wie gestern. Es schmeckt uns gut. Ebenso der Kaffee hier überall, wahrscheinlich wegen des guten Wassers. Nach dem Abendessen führt uns Gummi als zusätzliche Einlage auf die Klippen von Hellisandur. Dort will er uns im Steilhang brütende Silbermöven zeigen. Bei dem starken Sturm und dem seit dem Abmarsch wieder heftigen Regen ziehen wir es vor, nicht über den glitschigen Abhang herunterzusteigen. Ziemlich durchnäßt kommen wir in unserem Zimmer an. Zum wievielten Male heute? |
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