Prazeres --> Jardim do Mar --> PrazeresMi. 19.06.1996
![]() ![]() Tui Touristik Union Int.:Das Walfängerdorf.
Vom Hotel steigen wir durch die wildromantische Schlucht zum alten
Walfängerdorf Paul do Mar ab. Der Weg durch die steile Schlucht ist vom
Vulkanismus der Insel geprägt. Phantastische Ausblicke öffnen sich
über die Schlucht, das Fischerdorf und das Meer. Die immer wieder
von den Wänden stürzenden Wasserfälle sorgen für üppige Vegetation.
Nach dem Anstieg über eine Vielzahl von Terrassenfeldern erreichen
wir auf einem gut ausgetretenen Pfad Raposeira. Dann folgen wir der
Levada da Calheta bis Prazeres.
Hartmut:Abends lassen wir eine Liste zum Eintragen von Namen und Adressen herumgehen, die auch alle geben. Diese Liste wird kopiert und an alle verteilt. Es gibt den Vorschlag von Karl-Heinz zu einem Treffen beim Weinfest in Deidesheim am 9. und 10. August. Dies findet überwiegend Zustimmung. Gestern bereits haben wir für Joao und Florian Geld gesammelt. Wir sind gemeinsam der Meinung, daß für jeden der beiden pro Teilnehmer 500 Escudos angemessen sind. Der heutige Wandertag macht mir trotz der Übung der vergangenen Tage einige Schwierigkeiten. Zuerst steigen wir z.T. über die Mauern verlassener Terrassenfelder hinab, die sich baulich nicht mehr im besten Zustand befinden, vorbei oder in Berührung mit den stacheligen Feigenkakteen in Mannsgröße. Der übrige Weg ist eher ein selten begangener, sehr schmaler Pfad. Der Aufstieg am Nachmittag ist zum Ausgleich noch schwieriger. Er führt meist in Serpentinen den fast senkrechten Steilfelsen über mehr oder weniger hohe Stufen hinauf, manchmal kommt Wasser aus der Wand und macht den Weg glitschig. Dazu ist die Geschwindigkeit bei der voll in den Hang scheinenden Sonne bei ca. 30°C viel zu hoch. Ich bleibe daher zurück, komme aber noch weit unter der vorgegebenen Zeit oben an. Völlig fertig muß ich mich lange erholen, bevor wir fast eben Richtung Hotel weiterlaufen. Brigitte:Pünktlich um 10 Uhr Abmarsch vom Hotel (Joao - unser Busfahrer - hat heute frei) nach Jardim do Mar. Der Abstieg von über 500 Metern ist wie üblich steil und der Pfad zugewachsen. Brombeeren und Kakteen zerkratzen uns Hände, Arme und Beine. Das letzte Stück führt auf steilen Dorfstraßen. Baden ist hier nicht möglich, da der Strand sehr steinig ist. Hier gibt es nicht nur von der Brandung rundgeschliffene, sondern auch scharfkantige Steine, außerdem ist das Meer an dieser Stelle nicht sehr sauber. Vor der Küste wird Vulkansand aus dem Meer gebaggert und dadurch der Meeresgrund aufgewühlt. Im Restaurant "Tar Mar" wird uns Thunfischsteak, Kartoffeln, gedünstetes Kraut und Salat serviert. Der Fisch schmeckt sehr gut, ist aber ein wenig trocken. Obstsalat und Bica folgen. Der Rotwein zum Essen ist kräftig in Farbe und Geschmack. Halb Wein halb Wasser ergibt ein schmackhaftes und immer noch samtrotes Getränk. Nach dem Essen erläutert Florian die Statistik unserer sechs Wandertage. Danach sind wir:
Das Gesamtalter aller 22 Teilnehmer beträgt 1145 Jahre, der Altersdurchschnitt 52 Jahre. Jetzt erhält jeder seine Urkunde und eine ASI-Anstecknadel, die Damen zusätzlich von Florian ein Küßchen auf beide Wangen. Das war wieder ein großer Spaß. Um 14:30 beginnen wir den Aufstieg im dem Dorfplatz gegenüberliegenden Steilhang. Die Sonne brennt jetzt unbarmherzig und nirgends ist Schatten. Im Dorf haben wir 29°C gemessen. Der steinige Pfad führt fast immer senkrecht nach oben und dabei ist es mörderisch heiß. Am Plateau, auf dem Prazeres liegt, und einem Aussichtpunkt bei den Bänken unter schattigen Bäumen angekommen ist fast jeder am Ende seiner Kräfte. Aber wir erholen uns schnell und nach einer ausgiebigen Pause schaffen wir die letzten 2 Kilometer über die Straße nach Prazeres. Florian setzte 2 bis 2,5 Stunden für diesen Aufstieg an, wir haben es in einer Stunde und 15 Minuten geschafft, wofür wir ein großes Lob erhalten. Am Bermuda-Dreieck, der kleinen Kneipe unweit der Hotelanlage, können wir heute nicht vorbeigehen und genehmigen uns ein kühles Bier. Während ich kurz ins Schwimmbad gehe, bleibt Hartmut bei den Unverbesserlichen, Karl-Heinz und Manfred, hocken. Sie trudeln dann gegen 18 Uhr im Hotel ein. An der Rezeption kaufen wir ein Pflanzenbuch, das für unseren Bedarf geeignet und zudem für 2.100 Escudos preiswert erscheint.
Aktueller Nachtrag 2018Die meisten Teilnehmer dieser Wanderwoche "Madeira West" haben sich bis heute zu folgenden gemeinsamen Wander- und Erlebnistagen wiedergetroffen:
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