Ich kann kaum besser formulieren und zitiere deshalb eine - gekürzte - Beschreibung aus dem "Neuseelandhaus-Newsletter" vom 23.6.2002:
TARANAKI
Im Schatten des liebestollen Berges
"Die Maori-Legende erzählt, dass die mächtigen Berggötter
dereinst friedvoll im Zentrum der neuseeländischen Nordinsel
thronten. Der Friede wurde jedoch gestört, als Te Maunga o
Taranaki der schönen Pihanga seine Liebe erklärte. Da erhob
sich ein dunkles Grollen und es begann ein langer Kampf zwischen
den Bergen Tongariro und Taranaki, aus dem letzterer schliesslich
als Verlierer hervorging. Voller Zorn und Trauer verliess Taranaki
daraufhin seine Heimat und wanderte gen Westen, bis er zu einer
Halbinsel kam, die auf drei Seiten von der Tasmanischen See
umspült wird. Dort liess er sich nieder, und man sagt, die
unzähligen Flüsse, die seinen Hang hinunter laufen, seien noch
heute die Tränen des Mount Taranaki.
Eine traurige Geschichte -
die Menschen in dieser Gegend jedoch können sich glücklich
schätzen, dass der Berg zu ihnen fand. Denn ihm haben sie es zu
verdanken, dass sie heute in einer der abwechslungsreichsten und
abenteuerlichsten Landschaften Neuseelands leben. Die Halbinsel
Taranaki liegt auf halbem Weg zwischen Auckland und Wellington und
ist dank ihres Namensgebers schon von weitem zu erkennen. Als fast
symmetrischer Kegel erhebt sich der Mount Taranaki - oder Mount
Egmont, wie er von James Cook getauft wurde - aus einer sattgrünen
Weidelandschaft. Der Berg ist das Zentrum und die Lebensader dieser
historisch bedeutsamen Region.
Vulkan landschaftliches Wunder
Ein auffallendes Naturmerkmal von Taranaki ist der fast perfekte
Vulkankegel des Mount Taranaki, der das Bild der gesamten Region
beherrscht. Von Gebirgswanderwegen aus bieten sich wundervolle
Aussichten auf den Egmont National Park sowie auf üppige grüne
Weiden.
In ehrfurchtsvollem Abstand haben sich um ihn herum beschauliche
Städtchen wie New Plymouth, Stratford und Hawera angesiedelt, die
ihrerseits von einem 300 Kilometer langen Küstenstreifen mit
traumhaften schwarzen Sandstränden umgeben sind. Wer nach
Taranaki reist, der muss sich nicht entscheiden, ob er Berg-,
Meer- oder Stadturlaub möchte, sondern kann alles mühelos auf
einmal haben. Mit seinen 2518 Metern ist der ruhende Vulkan
Taranaki ein kleines landschaftliches Wunder.
Wer ihn besteigt,
der trifft fast jeden Höhenmeter auf eine andere Umgebung. An
seinem Fuss wuchert ein subtropischer Küstenwald mit
majestätischen Rimu- und Kamahi-Bäumen. Kurz darauf betritt
man einen fast mystisch anmutenden Regenwald, wo moosbedeckte
Bäume, Schlingpflanzen und Nebelschwaden die Existenz von
Gnomen und Elfen vermuten lassen - Goblin Forest wird diese
Gegend denn auch genannt. Kurz vor dem Gipfel, in etwa 1800 Metern
Höhe, öffnet sich ein subalpines Kräuterfeld mit Pflanzen, die
es nirgendwo sonst auf der Welt gibt. 300 Kilometer Wanderwege
gibt es auf dem Mount Taranaki und im umliegenden Egmont National
Park. 15 Minuten dauert die kürzeste Wanderung am Mount Taranaki,
vier Tage die längste - doch Vorsicht: Der Berg ist launisch,
gute Ausrüstung sollte man auf jeden Fall dabei haben.
Ruhe
und Entspannung findet der Taranaki-Reisende in den unzähligen
Grünanlagen der Region. Nicht umsonst wird Taranaki auch "Der
Garten Neuseelands" genannt. Mehr als 70 Parks stellen beim
Rhododendron-Festival Jahr für Jahr zwischen Oktober und
November ihre Schönheit zur Schau. Eines dieser botanischen
Wunder ist der Pukehura Park. Mit seinen zwei Seen, umgeben von
49 Hektar urwüchsiger Buschlandschaft, verwandelt er sich beim
jährlichen "Festival of Lights" von Dezember bis Februar in ein
gigantisches, leuchtendes Fantasia. Nahe dem Pukehura Park liegt
New Plymouth, die Hauptstadt und mit gut 50 000 Einwohnern auch
die grösste Stadt der Region.
Taranaki Infos
- Mt. Taranaki ist ein aktiver 2518 Meter hoher, klassischer
Vulkan-Kegel innerhalb des Egmont-Nationalparks, jüngster
Ausbruch: 1835. Bei Klettertouren kamen bislang mehr als 60
Menschen ums Leben.
- Egmont Nationalpark ist der zugänglichste
Neuseelands. Wandertouren von 10 Minuten bis zu fünf Tagen rund
um den Berg sind möglich.
- Das grüne Farmland in der Provinz
verfügt über ein ausgezeichnetes Strassensystem , die Strassen
selbst sind in ebensolchem Zustand. In und um die Provinzhauptstadt
New Plymouth gibt es ausgewiesene Fahrrad-Spuren und gute
Rad-Tourmöglichkeiten.
- Von den Waitomo-Höhlen z.B. sind es
rund 2,5 Stunden bis New Plymouth durch die atemberaubende
Awakino-Schlucht und über piktureske Küstenstrassen. Ein echtes
Fahr-Erlebnis für den Neuseeland-Entdecker!
- Die Einwohner von
New Plymouth sind stolz auf ihre Gärten. Touren gibt es mehrfach
im Jahr durch öffentliche und private Gärten. Verschiedene
Festivals im Jahreskalender der Stadt haben Blumen und Gewächse
zum Thema."
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